CRIF Studie Pro-Kopf-Kredite in Italien: Österreicher sind Nr. 1

Wien, 28. April 2014  ​Zum zweiten Mal erhob heuer CRIF Italien, eine weltweit und auch in Österreich ansässige Wirtschaftsauskunftei, die Kreditnachfrage von insgesamt 219 in Italien lebenden Nationalitäten. Bei der Pro-Kopf-Summe führen die Österreicher das Feld vor den Holländern, Chinesen und Russen an.

Bezogen auf die Nachfrage in totalen Zahlen liegen die Rumänen mit 21,1 % aller angefragten Kredite an erster Stelle, gefolgt von den Albanern und Marokkanern.
Insgesamt macht die Kreditnachfrage von nicht-italienischen Bürgern 11 % der Gesamtnachfrage in Italien aus.

Konstant hohe Nachfrage der Auslands-Österreicher

In Italien leben rund 6.800 Österreicher, sie stehen damit an 24. Stelle der ausländischen Communities. „Ihre Nachfrage nach Finanzierungen bei italienischen Kreditinstituten ist im Vergleich zur Größe der Gruppe hoch und steigt weiter an“, weiß Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich. So nahmen die Auslands-Österreicher 2012 den dritten Platz bei der durchschnittlichen

Pro-Kopf-Kreditnachfrage ein, 2013 avancierten sie mit 36.524 Euro bereits zur Nummer 1 – gefolgt von den Holländern (34.133 Euro), den Chinesen (24.179) und den Russen (23.520).
Unter den weiteren Ländern mit einer festen Community in Italien, deren Bürger sich vorwiegend an Kreditinstitute gewandt haben, weisen die Schweizer einen durchschnittlich nachgefragten Betrag von 15.708 Euro, die Deutschen von 13.018 Euro auf.



Schweizer bevorzugen Immobilienkredite
Die meisten eingewanderten Bürger in Italien, so auch die Österreicher, nehmen laut CRIF personenbezogene Darlehen in Anspruch (40,3 % im Vergleich zu 28,4 % der Italiener). „Die Schweizer aber bevorzugen Hypothekarkredite“, verdeutlicht Recsey. So lief die Schweizer Community 2013 mit einem durchschnittlichen Betrag von 134.581 Euro dem Vorjahres-„Sieger“ Deutschland den ersten Rang ab. Letztere rangierten mit 129.014 Euro nunmehr auf Platz 3, überholt noch von den Franzosen mit 132.258 Euro. Zum Vergleich: Der durchschnittlich nachgefragte Betrag der Italiener lag 2013 bei 128.363 Euro in dieser Kredit-Kategorie.
 
Chinesen borgen lieber untereinander

Die Analysen von CRIF führten mitunter zu überraschenden Ergebnissen. So ist die chinesische Community in Italien bezogen auf offizielle Meldungen mit fast 200.000 Ansässigen an vierter Stelle, im Kreditnachfrage-Ranking aber nur an 29. Stelle vertreten. „Das belegt die geringe Neigung der Chinesen, einen Kredit über den traditionellen Weg anzufragen. Alternative Finanzierungsformen innerhalb der eigenen Community werden bevorzugt”, erklärt Recsey die Auffälligkeit.
 
Italien will Kredithürden für Ausländer abbauen

Der Zugang zu Krediten ist besonders für Nicht-Italiener im Rahmen der sozialen Integration entscheidend. Die Angebotspolitik der italienischen Finanzinstitute gegenüber Nicht-Italienern ist allerdings nach wie vor von einem sehr selektiven Ansatz geprägt, der darauf abzielt, die finanziellen Gleichgewichte der Antragssteller zu wahren und dem Risiko der Überschuldung vorzubeugen. „Man muss aber festhalten, dass die Hürden tendenziell angebaut werden, da die Institute Nicht-Italiener zunehmend als interessante Zielgruppe wahrnehmen und 
maßgeschneiderte Produkte und Services anbieten“, betont Simone Capecchi, Direktor der Sales & Marketing Abteilung bei CRIF Italien.
 
Über die Studie
CRIF Italien erhebt seit 2012 die Kredit-Nachfrage nicht-italienischer Bürger bei italienischen Finanzinstituten.
Für 2013 wurden im Zuge dessen 219 Nationen hinsichtlich ihrer Nachfrage nach Krediten in den Kategorien Kreditkarte, Kontokorrentkredit, Hypothekarkredit, zweckgebundene Darlehen und persönliche Darlehen miteinander verglichen.

Weiterführend finden Sie auch die Presseaussendungen in italienischer Sprache sowie in englischer Sprache.

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